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Der Schmetterling ~ Nr.9

Sonntag, 22. Oktober 2023
Lernen fürs Leben Siegen e.V.

0271-7411-0102  ~  www.lfl-siegen.de

Weiter geht’s ~ Fördermitglied werden!

Während wir im Vorstand weiterhin wöchentlich an unserm Projekt „Neue Schule“ arbeiten – die Gebäudesuche steht im Vordergrund –, hoffen wir, dass noch viele Menschen in unseren Unterstützerkreis dazukommen und Mitglied im Förderverein werden! Denn irgendwann kommt der Tag X und es wird ernst: dann brauchen wir z.B. viele einzelne Menschen für Kleinbürgschaften, um eine Finanzierung abzusichern …

Neben dem Trägerverein „Lernen fürs Leben e.V.“ ist nun auch der Förderverein mit dem simpel angelehnten Namen „Fördern fürs Leben e.V.“ im Vereinsregister eingetragen. Sie können einfach Mitglied werden, es gibt keinen Pflicht-Mitgliedsbeitrag. Demnächst, wenn wir die Konten eingerichtet und die Gemeinnützigkeit bewilligt bekommen haben, dürfen Sie uns natürlich gerne steuerlich abzugsfähige Spenden zukommen lassen!

Hereinspaziert! Auf unserer Website finden Sie die Beitrittserklärung!

„Der Bewegungsmelder“

Es ist zweifellos wichtig, zu wissen, was „los ist“. Zugleich wird immer klarer, dass man sich endlos elektronisch verzetteln und krank machen kann auf der Suche nach „Informationen“. Entsprechende Such-Dienste können helfen. In diesem Sinne möchten wir heute den „Bewegungsmelder“ der Zeitschrift Info3 empfehlen. Er hat sich bewährt, wenn man einigermaßen auf dem Laufenden bleiben will, u.a. darüber, was in „den Medien“ über Anthroposophie, Steiner und Waldorf berichtet wird. Dass das oft unangenehm ist, versteht sich von selbst. Aber wer, wie wir, auf der Grundlage der Anthroposophie etwas aufbauen will, ist gut beraten, es mit zu verfolgen. Steiner hatte ja, wie wir kürzlich schon mal andeuteten, Verständnis für „Unfreundlichkeiten“ gegenüber der Anthroposophie, die er als „nicht eingeladenen Gast“ der modernen Gesellschaft bezeichnete:

„Geisteswissenschaft [Steiner meint hier die Anthroposophie] findet sich heute noch innerhalb des Geisteslebens der Gegenwart so ein, als wenn man sie eben nicht gefordert hätte. Allein, einem ungeladenen Gast gegenüber, so unfreundlich, so unzart man vielleicht zunächst ist, einem ungeladenen Gast gegenüber beginnt man nach und nach höflicher zu werden, sogar höflicher als gegenüber den eingeladenen Gästen, wenn man merkt, er hat irgend etwas zu bringen, das man verloren hat, das er gefunden hat. Man hat das vorher nicht gewusst, und man merkt das dann erst.“

Bis es zu mehr „Höflichkeiten“ kommt, wird noch viel Wasser die Sieg hinunterfließen. Zunächst ist mehr Gegenwind zu erwarten. Und selbstverständlich kann man durch stichhaltige Kritik auch lernen. Das Info3-Team geht hier erfahrungsgemäß gründlich vor und leistet das, was die allermeisten Kritiker nicht können und wollen: zu differenzieren zwischen den zurecht kritisierten Auswüchsen einer „Bewegung“ – und dem besagten „Gast“ und seinem wertvollen Geschenk. Zusätzlich werden ab und zu die Motivationen und Hintergründe der Kritiker hinterfragt und offenlegt (siehe z.B. „Wer ist Rautenberg?“). Die aktuelle Ausgabe des „Bewegungsmelders“ bringt Links zum krassen Vorfall in Itzehoe.

Der Klappspiegel ?

~ alte Kamellen? ~ bewahrenswerte Schätze? ~ Klappspiegel öffnen? ~

Aus unserer alten Wirkensstätte gibt es kaum Neues für uns. Der offizielle Newsletter zeichnet ein allzu süßes Bild purer Idylle. Man wundert sich, warum so auf die Tube gedrückt wird.

Nicht neu, sondern wohlbekannt ist die Art, wie offenbar weiterhin mit „Gemeinschaft“ umgegangen wird. Für kurz nach den Herbstferien war ja eine Mitgliederversammlung des Fördervereins angekündigt worden. Satzungsgemäß hätte sie bereits im ersten Halbjahr stattfinden müssen. Satzungsgemäß hätte also bis Ende Juni ein neuer Vorstand gewählt werden müssen, denn die drei Jahre Amtsperiode sind herum.

Nachfragen von Vereinsmitgliedern, was denn nun mit dieser angekündigten MV sei, ob sie stattfinde oder warum man ansonsten keine Nachricht erhalten habe, wurden von den Vorstandsmitgliedern ignoriert. Fragt man an der Wirkensstätte tätige Menschen, die eigentlich informiert sein müssten, stößt man auf Unwissen: „Keine Ahnung, wann der Vorstand uns einlädt.“

Es bleibt also der Eindruck, dass man es gewaltig schwer hat mit den angekündigten „neuen Strukturen“. Das ist kein Wunder, wenn man Strukturen von vornherein technokratisch als „Macht“-Regulierung versteht und nicht als letzte Kristallisation eines lebendigen menschlichen Miteinanders. Und damit meinen wir keine soften, kosmetischen heiteitei-Veranstaltungen, sondern die alltägliche harte Selbstverwaltung, die wir gelebt haben und bald wieder leben wollen, und in der auch gekämpft werden darf – aber eben „geistig“, was übrigens „ehrlich“ mit einschließt. Aber dafür konnten die „neuen Machthaber“ sich nie erwärmen, also erdreisteten sie sich, es abzuschaffen. Und nun wird von „oben“ ein klein wenig Partizipation gewährt (ein neuer Elternbeirat); dagegen darf dieses „Oben“ bloß nicht hinterfragt werden, und die entsprechenden Drohungen sitzen noch in den Knochen. Das hat mit unserer alten Wirkensstätte, wie sie war, nichts mehr zu tun.

Nun, wir behalten dies nüchtern weiter im Auge, aus zwei Gründen: erstens, weil nicht ausgeschlossen ist, dass sich durch eine Mitgliederversammlung und Vorstandswahl das Blatt wendet; zweitens, weil es die Kinder sind, die als nachahmende und auf Vorbilder angewiesene Wesen mitleben, was die Erwachsenen ihnen vorleben – und dazu gehören auch solche scheinbar technischen Fragen der „Struktur“. Denn sie erweisen sich als Fragen der Wahrhaftigkeit und sozialen Kompetenz.


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