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Der Schmetterling ~ Nr.19

Sonntag, 21. Januar 2024
Lernen fürs Leben Siegen e.V.

0271-7411-0102  ~  www.lfl-siegen.de

Unsere Mitgliederversammlung …

… vorgestern am Freitag war eine runde Sache. Die Zahl der erwarteten Menschen hatte niemand vorher errechnet, dennoch passte der gestellte Stuhlkreis fast haargenau und die vorbereitete Anwesenheitsliste absolut haargenau. Fingerfood hatte niemand bestellt, dennoch stand es auf dem Tisch. An diesen Kleinigkeiten zeigt sich also auch in der größeren Runde, was wir in der Vorstandsarbeit öfters dankbar bemerken: dass ohne Absprachen Dinge wunderbar „synchron“ laufen.

Beide „Seiten“ kamen auf ihre Kosten: für uns Vorstandsmitglieder bzw. -mitarbeitende ist es eine warme Dusche, zu erfahren, dass die wöchentliche (oder darüber hinaus tägliche) Arbeit den Rückhalt in einem größeren Menschenkreis hat; wer nicht im Vorstand ist, hörte mit Interesse, dass die Arbeit intensiv weiterläuft, dass uns natürlich nichts in den Schoß fällt, aber dass trotz der unvermeidlichen Rückschläge der Elan und die Kraft unvermindert da sind und das Ziel vor Augen steht.

Wer nicht dabei sein konnte, kann bei Bedarf ein Protokoll erhalten, bitte melden Sie sich dann. Allerdings: sooo viel Konkretes wird dort auch nicht drinstehen, denn es bleibt so, dass wir hinsichtlich unseres Haupt-Arbeitspunktes, der Immobiliensuche, Diskretion bewahren müssen. Kurz berichtet: es sind mehrere Eisen im Feuer, Objekte an verschiedenen Standorten und mit verschiedenen, abzuwägenden Haken. Eins ist klar: wenn Nägel mit Köpfen gemacht werden, sind die Mitglieder (per außerordentlicher Versammlung) dabei!

Natürlich ging es auch um die Frage: was können die Mitglieder eigentlich tun, solange keine Baustelle und kein absehbarer Schulbeginn da ist? Nun, als erstes natürlich dafür sorgen, dass wir bald eine Baustelle haben! Unter den über ein Dutzend Grundstücken bzw. Gebäuden, die wir uns bisher „angeschaut“ haben, waren etliche, wo der Hinweis aus dem Kreis der Mitglieder oder von Freunden kam! Also bitte noch mehr solcher Hinweise! ~ Außerdem brauchen wir noch mehr Mitglieder! Natürlich, auch die werden uns zuströmen, wenn wir mit dem Schulbeginn „winken“ können, aber wir brauchen sie auch schon vorher, als breite Basis, die mitdenkt und mitwirbt! ~ Ja, die Werbung kann, auch wenn wir den Standort noch nicht wissen, schon anlaufen. Bestellen Sie unsern Flyer, wenn Sie Menschen und Orte dafür wissen!

Schön war auch das Nachplätschern nach dem offiziellen Schluss. Da wanderte der Blick (der vorher komplett nach vorne ging) nochmal „zurück“ und man konnte herzlich ablästern über die jüngsten Skandale und Kläglichkeiten unserer EWS (daher ersparen wir uns heute den Klappspiegel). Dass es ein herzliches Sich-Luft-Machen war und kein grimmiges Hetzen, war vielleicht auch ein Effekt des Anfangs, denn wir staunten, welche Geschichte Kollegin A. zur Einstimmung mitgebracht hatte: Die drei Könige mit dem Sofa! Wie passend! Dass die drei Könige auch unsere eigenen besten Seelenkräfte sind, wussten wir schon. Was ist das Sofa? Dient es doch hier nicht einfach so dem Chillen, sondern dem mutigen Aufbrechen! Es symbolisiert Ruhe ~ aber diese Ruhe ist keine Abwesenheit von Kraft, im Gegenteil „Harmonie tätiger Kräfte“ (Hölderlin)? Meditation? Jedenfalls: was können wir in dieser Zeit der erschreckenden spaltenden Hetze um uns herum (welche uns ja erst in unsere Situation geführt hat) besseres wissen als: Ein echter Aufbruch geschieht aus der Ruhe der Gegenwart heraus, und geschieht täglich, stündlich neu. Hier der Text:

Aufbruch in der Gegenwart

Woher war der Mut gekommen, vom Sofa aufzustehen? Darauf zu sitzen, war doch bequem gewesen. Lange hatte es in dem Zelt gestanden, in dem sie sich immer trafen, sobald die ersten Sterne am Nachthimmel erschienen. Wenn ihr übliches Tagwerk ~ königliche Regentschaft und weise Weltdeutung ~ ruhen konnte.

„Aufgebrochen sind wir“, sagt einer von ihnen, „weil das Alte nicht mehr passte; weil wir wussten: so war das nicht gedacht! Und weil Caspar dann gemeint hat: Der Worte sind genug. Jetzt: machen!“ Caspar erinnert sich nicht, aber er meint noch zu wissen, wie dynamisch Melchior damals war:„Draußen, das Leben findet draußen statt. An die frische Luft!“ Melchior wiederum sieht Balthasar noch vor sich, wie der die Fernrohre zusammensteckte, die Landkarten faltete und die Folianten zurückstellte:„Mit unseren Geräten und unserem Wissen sind wir an die Grenzen der Erkenntnis gelangt. Jetzt geht es anders weiter!“ So erhoben sie sich feierlich von ihrem Sofa, denn alles rief nach Aufbruch. Aber wohin?

Sie treten vor das Zelt. Sie sehen den Stern, der allen Stillstand aufhebt. Sie spüren ihr hüpfendes Herz, das alle Pläne ad acta legt. „Wartet“, sagt Caspar, „das Sofa nehmen wir mit.“ Warum? „Der Mut, vom Sofa aufzustehen, braucht Übung. Wir brauchen einen Ort zum Aufbrechen. Und das Sofa ist nicht schwer.“

Und so wandern sie nicht schnurstracks und nicht eilend. So haben sie nicht ein Ziel im Auge, sondern eine weite Landschaft im Herzen. Und der Stern bleibt nah. Sternenbahn und Menschenweg sind eine himmlische Gemeinschaft. Immer wieder setzen sie sich auf das Sofa und schauen sich um. Sie sprechen wieder miteinander. Und sie haben Ideen und Lust und Kraft. Dann brechen sie wieder auf. Aber nicht in die Weite. Erst einmal in die nächste Gegend.„Auch das Naheliegende braucht Aufbrüche!“, sprechen sie einander zu. Und so entdecken sie die Kunst, den Aufbruch mit der Gegenwart zu verbinden. Hin und wieder bleiben sie, wenn es sich ergibt. Sie erzählen ihre Geschichte. Aber immer nehmen sie danach ihr Sofa und brechen auf. Schritt für Schritt. Tag für Tag.

Frank Howaldt



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