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Der Schmetterling ~ Nr.27

Sonntag, 17. März 2024
Lernen fürs Leben Siegen e.V.

0271-7411-0102  ~  www.lfl-siegen.de

„Mai ist’s und ein Käferlein …

… kommt zur Erd heraus.“ So fängt ein altes Spiellied an, an das wir denken müssen, wenn wir unser Maifest planen. Denn auch die Fortsetzung passt ja so gut zu unserer Situation: „Sucht auf einem Bäumelein sich ein grünes Haus.“ Die Infos zu unserm Maifest jetzt also wie angekündigt vollständig(er) ~ ein Flyer kommt zu gegebener Zeit:

Maifest

Lernen fürs Leben Siegen e.V.

Samstag, 25. Mai 2024
11 bis 17 Uhr

Rudolf Steiner Schule Siegen
Kolpingstr. 3, 57072 Siegen

Dies also nur als Vorab-Info zur Vorfreude. Wenn es soweit ist, liegt es an Ihnen als Gästen ~ wie das Lied dann weitergeht: „Und dann kommen hinterdrein viele Maienkäferlein. Sum, sum, sum, sum, sum, sum, sum, schwirrt es um den Baum herum.“ (Klicken Sie in die Noten, um die Melodie zu hören!)

Haus-Suche

Auch da geht’s voran. Jetzt haben wir auch jemanden an Bord, der sich um das Bauliche kümmern kann, bzw. erstmal um die Behürden, pardon: Hürden bei den Behörden, die wir zu überwinden haben. Ein effektives Gespräch hatten wir diese Woche, aus dem wir aber sozusagen mit „Aprilwetter“ herausgingen: Oh Schreck, sollte sich die Schuleröffnung noch weiter nach hinten verlagern? Hoffentlich nicht! Alle anderen Faktoren sind doch so sonnig!

Da fällt einem dann Rudolf Steiners Rat an die Waldorflehrer ein: Wenn einmal der Unterricht nicht klappt und die Kinder einen auslachen, möge man das so nehmen, wie wenn man ohne Regenschirm aus dem Haus gegangen ist und ein Schauer erwischt einen: Pech, aber es trifft einen nicht ins Herz.

Und tatsächlich, eine der Fügungen in jenem Gespräch war ja: „Wollen Sie Ihre Schule nicht auch für Kinder ohne Förderbedarf öffnen? Wir hier haben ja auch Kinder, und man hört ja nur Gutes über die Waldorfschulen…“ Schau mal an! Dann brauchen wir uns also gar nicht aufregen, wenn Herr Rhombental (oder wie er heißt) bei den Medienleuten wieder ein Opfer für seinen notorischen Waldorfhass gefunden hat … Nein, das, was wir wollen, passt einfach zu dem, worauf Viele warten.

Oder wenn wir wie gestern und vorgestern in der Siegener Waldorfschule das begeisternde rundum wunderbare Klassenspiel erlebt haben, denken wir: was sind ein paar Monate zusätzliche Wartezeit, angesichts einer solchen Schule, die ja auch irgendwann diese Hürden nehmen musste!

38 + 47 = 65

Das sind die aktuellen Mitgliederzahlen unserer beiden Vereine ~ und die erstaunliche mathematische Logik kommt dadurch zustande, dass viele der 38 Trägervereins-Mitglieder zugleich im Förderverein Mitglied sind bzw. auch umgekehrt. Eine gesunde Überschneidung, finden wir. 65 Menschen also, auf die wir uns verlassen können, dass sie unsere Sache unterstützen wollen, und von diesen mögen 38 im Trägerverein, wenn es soweit ist, noch ein Stück mehr Verantwortung übernehmen. Wir sind sehr zufrieden über diesen Kreis, den wir gefunden haben. Trotzdem: der Förderverein kann natürlich noch kräftig wachsen. Speziell wenn endlich unser „Klingelbeutel“ funktioniert, nach dem wir schon gefragt wurden (unser Spendenkonto, bald sollte es funktionieren!), können wir natürlich noch mehr Unterstützung gebrauchen.

Der Klappspiegel  Was ist das?

~ alte Kamellen ~ bewahrenswerte Schätze ~ Klappspiegel öffnen ~

Die Zwangspause zum Nachdenken benutzen … Heute mal zum Thema „Raucherecke“:

Dass wir mit dem Verband, der unsere Bewegung repräsentieren soll, noch nicht „fertig haben“, haben wir ja mehrfach angedeutet. Neulich erreichte uns ein Bericht aus erster Hand, über eine bundesweite Versammlung dieses Verbands. Das war eine sehr engagierte Erzählung: wie dort in der Pause, in der Raucherecke sehr deutlich wurde, dass es unter der Oberfläche der offiziellen Kommunikation noch eine zweite Ebene gibt. Und dort wird mitunter ganz anders geredet ~ weil nämlich anderes gewusst und gedacht wird als auf dem Podium zum Vorschein kommt. Da wird durchaus gesehen, wenn in der offiziellen Linie mal richtig Murks gemacht wird. Man kann in so einer Raucherecke halt anders reden. Sogar ein, zwei FunktionärInnen standen dabei ~ und es ging tatsächlich auch um die Art Murks, dem unsere EWS (ehemalige Wirkensstätte), man könnte sagen: zum Opfer gefallen ist … Das hilft uns jetzt nichts; der Verband ist längst mit anderen Dingen beschäftigt, hat alle Hände voll zu tun: es sind ja noch mehr Einrichtungen „in Schieflage“, und der öffentliche Gegenwind hört nicht auf; dies bindet Ressourcen. Wir nutzen die Zwischenzeit, wie gesagt, um selber daraus zu lernen.

Unsere These also: Raucherecken, oder auch die „Parkplatzgespräche“ nach der Konferenz, sind eine erfrischende Sache ~ solange die Beteiligten sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Die Verantwortung lautet: wenn wir hier etwas kommunizieren, was eigentlich in die Konferenz (oder das jeweilige Gremium) gehört, sollten wir aufpassen! Das Thema muss dorthin zurückfließen, und zwar bald! Solange wir es lieber in unserm netten Kreis behalten (denn meistens sind die RaucherInnen ja auch die netteren Menschen), desto mehr gefährden oder schädigen wir die Konferenz. Die Versuchung dazu (Bequemlichkeit, Ängstlichkeit …) ist groß genug, aber irgendwann rächt sich das: Wenn Dinge anderswo besprochen werden, als man verabredet hat („Strukturen“), geht Vertrauen verloren. Man schimpft dann vielleicht noch auf die Strukturen ~ denen man selbst subtil die Grundlage entzogen hat.

Der Bericht war, auch abgesehen vom Fall unserer EWS, berührend: Es „brennt“ an manchen Orten. Man leidet mit, auch wenn man zur Zeit „ohne Schule dasteht“. Es geht ja um die Frage, ob es Menschen (Eltern, Lehrern, …) gelingt, sich eine Sache, einen Ort, eine Schule im besten Sinne gemeinschaftlich zu eigen zu machen, damit an diesem Ort das Fremdheitsgefühl überwunden wird und mitunter ungeahnte Kräfte freigesetzt werden.

Was kann man tun? Sich der Verantwortung in der Konferenz (oder im jeweiligen Gremium) ganz klar werden. Für Rudolf Steiner war die Konferenz ein Herzstück der Waldorfschule. Da soll es keine „Verordnungen als Ruhekissen“ geben, da darf und soll man ehrlich dazu stehen, was man sagt und meint; da darf und soll man sich mit seinen besten Kräften einbringen, im Sinne bewusst kultivierten gegenseitigen Zuhörens und Respektierens, und im Sinne der verschiedenen „Engelwesen“, die dann hilfreich zum Tragen kommen. Siehe die Dokumentationen, wie Steiner die erste Waldorfschule auf den Weg brachte.

Im Evangelium heißt es (Matth. 5, 37): „Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.“ Das war Jesu Antwort auf die Frage, ob man „schwören“ soll ~ also ob es neben der normalen Kommunikation noch eine andere, ehrlichere geben soll, z.B. mit Bezugnahme auf Gott. Nein, soll es nicht! Denn es gibt keinen rettenden Bezugspunkt: weder Himmel (Gottes Thron) noch Erde (seiner Füße Schemel) noch das eigene Haupt (auf dem man kein einziges Haar schwarz oder weiß machen kann). Gott kann dir über solche Beschwörungsrituale also nicht helfen, ehrlich zu sein. Du musst schon selber ehrlich sein, hier und jetzt.

Nun ja, und das dümmste ist eben manchmal, gar nicht mitzureden. Wir haben damals die Verbandsarbeit schlicht sich selbst überlassen, sind (wie viele andere) nicht hingefahren zu den Versammlungen. Selber schuld! ~ wenn sich dann dort z.B. ein Selbstverständnis entwickelt, dass mit der Vertretung von Interessen der Mitglieder nicht mehr viel zu tun hat …

Auf unsere damalige EWS-Konferenz lassen wir allerdings nichts kommen. Da konnten die Raucherecken und Parkplatzgespräche nichts Böses anrichten. Und sie können natürlich auch erfrischend und hilfreich sein. Was uns aber das Genick gebrochen hat, war die „Raucherecke im Quadrat“: konspirative, gezielte extra-Aktion. Da findet man wiederum die weniger netten Menschen. Die entledigen sich gänzlich der sozialen Verantwortung und verwenden die disziplinierende Energie in Gegenrichtung: destruktiv. Gremien (bis hin zu ganzen Vereinen) werden gar nicht mehr als Orte gemeinschaftlichen Ringens intendiert, sondern als Machtfaktoren, die man dem persönlichen Strategieplan einordnet. Das können wir hier weder analysieren, noch würde sich das lohnen. Aber ein bisschen mehr Wachheit unsererseits hätte nicht geschadet.


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