Der Schmetterling ~ Nr.29 Sonntag, 31. März 2024 0271-7411-0102 ~ www.lfl-siegen.de |
Wenn aus den Weltenweiten
Die Sonne spricht zum Menschensinn
Und Freude aus den Seelentiefen
Dem Licht sich eint im Schauen,
Dann ziehen aus der Selbstheit Hülle
Gedanken in die Raumesfernen
Und binden dumpf
Des Menschen Wesen an des Geistes Sein.
Das wünschen wir Ihnen! Ostern ist ein Neubeginn. Neubeginn ist zugleich auch der Inbegriff unserer Initiative, unserer beiden Vereine. Den Neubeginn unserer Schule sehen wir innig auf dem Hintergrund des Kultur-Neubeginns, der unter dem Namen „Anthroposophie“ in die Welt getreten ist, besser: in die Welt treten will. Den Sonntagmorgen, als Neubeginn der Woche, haben wir uns als Erscheinungzeit des Schmetterlings gewählt.
Weil dies alles so ist, haben wir uns folgendes überlegt: was liegt eigentlich näher, als den Schmetterling ab heute mit dem jeweiligen „Wochenspruch“ hinausfliegen zu lassen, als sanfter Vorschlag, die Woche mit ihm beginnen zu lassen.
Wenn Ihnen die Wochensprüche des „Anthroposophischen Seelenkalenders“ kein Begriff sind: Rudolf Steiner hat sie 1911/1912 geschaffen. Es sind die einzigen von ihm selbst veröffentlichten Meditationssprüche, vielleicht weil es die „einfachsten“, die allgemeinsten, für „alle Menschen“ gedachten Meditationen sein wollen. Es geht um den „Rhythmus von Außen- und Innenleben“, welcher für uns Menschen relativ unabhängig vom Jahreslauf der Natur ist, ja ein „Pendelschlag des Menschenwesens, der nicht im Elemente der Zeit abläuft“ ~ und den wir dennoch mit den sinnlich erfahrenen Jahreszeiten in Beziehung setzen können und dabei Kraft gewinnen können.
Das mit „Meditation“ müssen Sie nicht zu hoch hängen. Es gibt keine „Anweisungen“ von Steiner dazu. Sie können weitere Erläuterungen dazu lesen, jedoch: da es um „ein fühlendes Selbsterkennen“ geht, wie Steiner im Vorwort sagt, kann und muss alles Theoretische gut und gerne außen vor bleiben. Irgendwelche Hintergedanken bei diesen Sprüchen erraten zu wollen, ist vollkommen überflüssig. Einfach die Worte mit dem „gesunden Menschenverstand“ bedenken und vor allem in sich klingen lassen. Dass der Kalender nichts esoterisch-Verschlossenes sein will, sieht man schon daran, dass seine 2. Auflage 1918 schlicht den Zigarettendosen der „Waldorf-Astoria“ beilag, als Geschenk an die Raucher seitens des Fabrikdirektors Emil Molt, der dann auch die erste Waldorfschule gründete.
In vielen anthroposophisch orientierten Einrichtungen werden diese Sprüche gelesen. Für uns gehören sie zum Leben, und auch in unserer ehemaligen Wirkensstätte werden sie wohl weiterhin in der morgendlichen Stehkonferenz gelesen. Erlauben Sie uns also bitte, den Schmetterling zukünftig damit beginnen zu lassen. Natürlich, das hat auch den Vorteil: wenn es manchmal nichts besonderes zu schreiben gibt, ist wenigstens dieser Spruch da. Es ist doch gar nicht schlecht, wesentlichen Dingen öfters den Vortritt vor den Kleinigkeiten und Zwängen des Alltags zu lassen.
Der „Seelenkalender“ beginnt mit dem Ostersonntag. Wir wünschen Ihnen einen festlichen Tag!
… hatten wir ja schon vor ein paar Wochen versprochen zu veröffentlichen. Jetzt finden Sie es auf unserer Website unter „Aktuelles“. Das Aufschreiben hat uns nicht viel Mühe gekostet, weil wir den Schulbetrieb, wie gesagt, noch ganz präsent haben. Zum Schluss ist uns aufgefallen, dass noch etwas fehlte: das „Sinnbild“ vom Kreis der Erwachsenen um die Kinder, das Sie im Kasten unter dem Punkt „Eltern-Lehrer-Gemeinschaft“ finden. Wir haben da sinngemäß aufgeschrieben, was der Gründungslehrer unserer ehemaligen Schule, H.T., damals auf vielen Elternabenden den Eltern nahegelegt hat. Vielleicht ist uns auch dies jetzt, durch die so konträren Erfahrungen, viel bewusster geworden.